Die Wartung
von Absturzsicherungen
Langfristig Sicherheit gewährleisten
Absturzsicherungen unterliegen ständiger Beanspruchung und Witterungseinflüssen. Ohne regelmäßige Wartung können sie ihre Schutzfunktion verlieren, wodurch unkalkulierbare Risiken entstehen. Durch eine systematische Wartung werden Mängel frühzeitig erkannt und behoben, wodurch Unfälle vermieden und die Lebensdauer der Sicherungssysteme verlängert werden.
Darüber hinaus ist die Wartung von Absturzsicherungen eine Pflichtaufgabe.
Anforderungen und Ablauf
Gesetzliche Anforderungen
Nach den Vorgaben der DGUV muss jede Absturzsicherung mindestens einmal jährlich überprüft werden. Diese Prüfungen dienen dazu, die Funktionalität und Tragfähigkeit der Systeme zu kontrollieren und mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen.
Bei Nichteinhaltung drohen Sperrungen durch Berufsgenossenschaften und rechtliche Konsequenzen.
Der Ablauf der Wartung
Die Wartung beginnt mit einer Sichtprüfung aller Komponenten. Hierbei wird überprüft, ob Anschlagpunkte, Seile oder Schienen Beschädigungen aufweisen. Besonderes Augenmerk liegt auf mechanischen Bauteilen wie Gleitern und Verankerungen. Fachpersonal überprüft außerdem die Stabilität der Befestigungen und dokumentiert alle Ergebnisse.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kontrolle der Dokumentation. Die ursprüngliche Montagedokumentation wird genutzt, um verdeckte Einbauten zu bewerten und sicherzustellen, dass alle baulichen Gegebenheiten berücksichtigt wurden.
Reparaturen und Austausch
Sollten während der Wartung Mängel festgestellt werden, müssen diese umgehend behoben werden. Häufig betrifft dies Anschlagpunkte, die durch unsachgemäße Nutzung beschädigt wurden.
Beispielsweise können Anschlagösen falsch belastet werden, wenn sie für andere Zwecke wie das Abseilen von Lasten verwendet werden.
Dokumentation
Nachweis
Eine vollständige Dokumentation der Wartung von Absturzsicherungen ist gesetzlich vorgeschrieben und wird von den Berufsgenossenschaften regelmäßig überprüft. Sie dient auch als Nachweis gegenüber Bauherren und Betreibern und stellt sicher, dass alle Arbeiten fachgerecht durchgeführt wurden und die Anlage langfristig sicher und funktionsfähig bleibt.
Die Dokumentation erleichtert die Beurteilung der Anlage durch Sachkundige und dient als Schutz bei rechtlichen Auseinandersetzungen, z. B. im Schadensfall.
Eine gewissenhafte Erstellung der Dokumentation trägt also dazu bei, die Sicherheit in der Höhe nachhaltig zu gewährleisten und gesetzliche Standards einzuhalten.
Details
Die Dokumentation enthält:
- Anlagendetails
- Übersicht der überprüften Komponenten und Systeme, einschließlich ihrer genauen Position und Typisierung.
- Prüfprotokoll
- Beschreibung der durchgeführten Inspektionen, einschließlich Sichtprüfungen und Belastungstests.
- Angaben zu festgestellten Mängeln, ihrer Ursache und den getroffenen Maßnahmen zur Behebung.
- Reparaturprotokoll
- Auflistung der reparierten oder ausgetauschten Bauteile mit Angabe der verwendeten Ersatzteile.
- Ergebnisse und Freigabe
- Zustandsbewertung und Bestätigung der Einsatzbereitschaft der Anlage.
- Angabe der Fristen für die nächste Wartung.
- Nachweis der Qualifikation
- Dokumentation, dass die Wartung durch fachkundiges Personal gemäß den Vorgaben der DGUV durchgeführt wurde.
- Fotodokumentation
- Bilder, die vor und nach der Wartung den Zustand der Anlage belegen.