Die Planung
von Absturzsicherungen
Gefahren und Systeme
Bei Arbeiten auf dem Dach kann jede falsche Bewegung fatale Folgen haben.
Daher müssen Dächer so geplant werden, dass Menschen bei späteren Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten permanent gesichert sind. Bauliche Maßnahmen sind Geländer oder Brüstungen, mobile Sicherheitssysteme sind zum Beispiel persönliche Schutzausrichtungen und Anschlageinrichtungen.
Die Auswahl des passenden Systems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Arbeitsumgebung, der Häufigkeit der Nutzung und den örtlichen Gegebenheiten. Je nach Anforderungen kommen Einzelanschlagpunkte, Seilsicherungssysteme oder Schienensicherungssysteme zum Einsatz.
Gefahrenbereich ist die gesamte Dachfläche (orangener Bereich). Besondere Absturzgefahr besteht, wenn sich ein Mensch näher als 2 m an einer Absturzkante aufhält (rot). Dann müssen besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden. Bereiche, in denen sich während der Arbeiten niemand aufhalten darf, müssen in geeigneter Weise abgegrenzt werden.
Als besondere Absturzgefahr gelten der Sturz vom Dachrand, das Durchbrechen durch Dachflächen und der Sturz durch eine Dachöffnung.
Planungsgrundlagen
Wenn der Baukörper keine Brüstung oder kein Geländer zum Schutz gegen Absturz bietet
- Kollektive Schutzeinrichtungen wie Geländer, Brüstungen oder Durchsturzgitter haben gegenüber individuellen Maßnahmen (Anseilschutz) immer Vorrang.
- Die Länge von Rückhaltesystemen muss so eingestellt sein, dass Bereiche mit Absturzgefahr nicht erreicht werden können.
- Rückhaltesysteme vermeiden Abstürze und sind daher Seilsystemen vorzuziehen, Seilsysteme wiederum Einzelanschlagpunkten. Ist dies nicht möglich, muss in Bereichen mit Auffangfunktion der freie Fall auf ein Minimum begrenzt werden.
- Wenn es zum Sturz in ein Auffangsystem kommt, sind auch schwere Verletzungen nicht auszuschließen.
- Die Anschlageinrichtung soll maximal 2,50 m von der Absturzkante entfernt sein, um die absturzgefährdete Bereiche in den Ecken so gering wie möglich zu halten.
- In schneereichen Gebieten sollte der Abstand größer sein, um eine sichere Schneeräumung zu ermöglichen.
- Bei geneigten Dächern muss das Abrutschen von Dachlawinen (Eis/Schnee) durch Schneefänge verhindert werden.
Die Ausstattung der Dächer
Die notwendige Ausstattung von Dächern hängt auch von der Sachkenntnis und Erfahrung der Nutzgruppen ab. Es wird unterschieden zwischen Dachberufen wie Dachdecker oder Zimmerleute, atypischen Dachberufen wie Lüftungstechniker oder Schornsteinfeger, privaten Nutzern wie Eigentümer oder Mieter sowie Jedermann, z.B. bei Spielplätzen auf Tiefgaragen.
Übrigens
Wir planen Absturzsicherungen seit 2008.